Das Verhältnis der Menschen in den Andenländern zu Meerschweinchen ist ein gänzlich anderes als bei uns. Bei uns sind es ausschließlich Haustiere. Dort sind es Nutztiere. das muss man sich immer wieder vor Augen führen. Unter Cuy oder Riesenmeerschweinchen werden besonders große Exemplare des Hausmeerschweinchens verstanden. Die Tiere werden als Masttiere gehalten und wiegen zwischen zwei und drei Kilo. Zum Vergleich: Unsere Hausmeerschweinchen schaffen es bei reichhaltiger Ernährung auch mal auf etwa 1,5 Kilo. Ausgewachsene Cuys sind etwa 30 cm lang. Eine Ausnahme bilden die so genannten Cobayos, die sogar eine Körperlänge von 50 cm und ein Gewicht von 4 Kilo erreichen können. In der Regel bringen die verzehrten Meerschweinchen in Peru aber nur 500 bis 600 Gramm auf die Waage. Auf der Speisekarte stehen Meerschweinchen in der Andenregion in Peru, Bolivien, Ecuador und Kolumbien. Sie sind an die Höhe gewöhnt und stellen als Nutztiere nur geringe Anforderungen, so dass Kleinbauern sie in Ställen oder sogar im Haus halten. Mit Küchenabfällen gefüttert, dienen die Meerschweinchen vor allem der armen Bevölkerung als preiswerter und wichtiger Fleischlieferant. Es ist eine eiweißreiche Alltagsspeise, die vom Geschmack her an Kaninchen erinnern soll. Aber auch in Restaurants in den Städten findet man Meerschweinchen auf der Speisekarte. Nachweislich werden Meerschweinchen in Lateinamerika etwa seit 900 v. Chr. gegessen.
Quelle: https://www.america-andina.de/blog/meerschweinchen-in-peru-ein-ganz-normales-gericht/?cn-reloaded=1